Digitalisierung in der Justiz-Praxis

Die Gerichte in Deutschland verhandeln immer öfter digital. Die Zahl der Richter, die in geeigneten Fällen auf Online-Verhandlungen zurückgreift, hat sich im Laufe des Jahres 2020 verfünffacht. Das geht aus einer Befragung von rund 400 Zivilrichtern zum Einsatz von Videotechnik in der Justiz hervor. Haben vor der Corona-Krise lediglich acht Prozent der Befragten Videotechnik für ihre Verfahren genutzt, ist die Quote während der Pandemie auf 42 Prozent gestiegen. Der Trend dürfte sich in diesem Jahr fortgesetzt haben: Zwei Drittel aller befragten Zivilrichter gingen zum Zeitpunkt der Umfrage davon aus, auch in den kommenden 12 Monaten eine Video-Verhandlung durchzuführen.

Weil die Corona-Pandemie gezeigt hat, welche Chancen und Vorteile die Digitalisierung für die Justiz bietet, hat der Deutsche Richterbund (DRB) in einem YouTube-Video dargestellt, wie der Einsatz der Technik in den Gerichten konkret gestaltet werden kann. In der DRB-Podcast-Reihe „Zwischentöne“ teilen zwei Richter ihre Erfahrungen beim Einsatz von Videotechnik in Zivilverhandlungen und berichten, welche Voraussetzungen zu beachten sind.

Online-Verhandlungen können nicht nur ein geeignetes Mittel sein, um den Sitzungsbetrieb trotz Kontaktbeschränkungen aufrechtzuerhalten. Videokonferenztechnik erleichtert auch das mobile Arbeiten oder das Arbeiten im Homeoffice. Doch trotz aller Digitalisierungsfortschritte gibt es weiteren Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Justiz. So fehlt es nach wie vor gerade in kleineren Gerichten an der technischen Grundausstattung. Auch bei der elektronischen Gerichtsakte besteht weiterhin Aufholbedarf.

Nähere Informationen zur DRB-Podcast-Reihe „Zwischentöne“ finden Sie auf der Webseite des RiStA-Tages. Dort gibt es auch weitere Podcasts zu justizrelevanten Themen.

Ansprechpartner

Bild von Matthias Schröter Matthias Schröter Pressesprecher
Telefon030 / 206125-12 Fax 030/ 206125-25 E-Mail schroeter@drb.de